A. Paul Weber
Beeinflusst als Wandervogel der Bündischen Jugend beginnt
der Künstler A. Paul Weber nach 1918 Illustrationen u.a. zu Goethes
Reineke Fuchs, Alexis‚ Fridericus Rex oder Stapels Literatenwäsche - alle
im Widerstands-Verlag erschienen (ab 1928 politische Texte von Ernst Niekisch).
In den Zeichnungen von A. Paul Weber waren die Vorbilder Ubbelohde, Menzel,
Doré sowie Kubin erkennbar.
1934 Distanzierung von der Widerstandsbewegung. 1937 kurz Schutzhaft;
Arbeit an der Schachspieler - Folge, und Waldbildern. Buchillustrationen,
z.B. Kleists Michael Kohlhaas.
Verstrickung als Zeichner in die NS-Propaganda (gegen England, 45 Federzeichnungen,
von Goya beeinflusst) oder Sowjetunion (Leviathan), gegen die USA in der
Zeitschrift Die Mode (1941). A. Paul Weber entwickelt sich nach 1945 zu
einem vielseitigen Zeichner, dessen Spannweite politische und gesellschaftskritische
Themen ebenso wie Darstellungen des allgemein Menschlichen umfasst bis
hin zu humoristischen Szenerien, vielfach im Mensch -Tier- Vergleich (Tierbilderbuch,
1974).
Bereits 1957 wird die Umweltthematik aufgegriffen -
Der sterbende Hecht und seitdem vielfältig variiert - Die Erschließung
(1973), Botanik 2000 (1974). Andere Themen der 2.821 registrierten Lithographien
(vgl. Werkverzeichnis 1991) sind Justiz-Kritik (im 19. Jh. Daumier), Politik
und Größenwahn, gesellschaftliches Verschaukeln des kleinen Mannes wie
die menschlichen Schwächen. (vgl. Das Beutestück WV 343).
1959-1981 Herausgabe des Kritischen Kalenders und Würdigungen durch die
Hans Thoma-Medaille 1963, Ernennung zum Professor 1973. 1973 Eröffnung
des A. Paul-Weber-Hauses in Ratzeburg. Sein malerisches Schaffen,
das die Schwarz-Weiß-Kunst begleitet, im ganzen von weit geringerer Bedeutung,
ist bislang noch weitestgehend unbeachtet geblieben. Ebenso wurden die
Holzschnitte vor allem der frühen Periode ausgelassen.
"'Ich gebe in meinen Bildern keine Rätsel auf', sagte
Weber. Seine Bildideen sind in der Aussage oft einfach...Die hohe Bewunderung,
aber auch die Ablehnung, die Weber aufgrund seiner Arbeiten erfuhr, beruht
letztlich auf der relativ leichten Erkennbarkeit seiner Bildinhalte. Mag
sein, dass der Bezug zum unmittelbaren Anlass einer Zeichnung nicht erkannt
wird, so steht doch eine tieferliegende, allgemein gültige Aussage dahinter,
die erhalten bleibt und fortwirkt."
Klaus J. Dorsch in A. Paul Weber: Werkverzeichnis
der Lithographien. Lübeck 1991 ![http://www.weber-museum.de/](../../../images/empty.gif) Eine Auswahl aus unserem Angebot:
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